Das Verstehen fängt mit dem Zuhören an

Fünf Erzählsalons mit geflüchteten Menschen in Lauchhammer

Ein Bericht von Angelika Steffens

In der Zeit vom 22.09.16 bis zum 01.12.16 fanden im Mehrgenerationenhaus Lauchhammer fünf Erzählsalons statt. Die Erzählsalons waren Teil des Projektes „WILLKOMMEN in brandenburg junges theater von luckau nach lauchhammer“, das durch das „Bündnis für Brandenburg“ gefördert wurde. Das Theaterstück gab den TeilnehmerInnen der Salons einen besonderen Impuls, denn es zeigte Flucht, Ankommen und Einleben (afghanischer) Flüchtlinge in einer deutschen Kleinstadt. [Lesen Sie hier weiter]

Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. über das Projekt Lausitz an einen Tisch

Als Vertreter des Traditionsvereines Braunkohle Lauchhammer e.V. konnten wir in den Jahren 2015/16 das Projekt „Lausitz an einen Tisch“ miterleben und mitgestalten. Anfangs skeptisch konnten wir miterleben, wie an den fünf Orten, auf die sich das Projekt konzentrierte, etwas in Gang gesetzte wurde, wo sich Alte, Junge, Alteingesessene und Zugezogene aufeinander zu bewegten. Es war interessant zu spüren, wie ungeahnter Gestaltungswillen und Kreativitäten auf den Tisch kamen und die Menschen dieser lausitzer Orte ungebrochen den überwältigenden Transformationsprozess seit der Wende gewillt sind, weiter zu gestalten. [Lesen Sie hier weiter]

In Lauchhammer spielt die Musik – ein Erzählsalon bei Buntrock

3. Platz im Wettbewerb „Die besten Lausitz-Geschichten“ (Kollektivgeschichte)

Salonnière: »Was wir in Lauchhammer mit Musik machen« lautet heute das Thema un­seres Erzählsalons im Südclub. Ich weiß nicht, ob der Begriff »Salon« in diese Räume passt?

Henry Schüler: Na klar! Aber »Erzählkeller« ist auch okay.

Salonnière: Dann bleiben wir beim Erzählsalon. Wir haben drei Flüchtlinge aus Afgha­nistan zu Gast in der Runde.

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Ein Erzählsalon zum 8-jährigen Bestehen des Mehrgenerationenhauses in Lauchhammer

Ein Bericht von Kerstin Gogolek über den ersten eigenen Erzählsalon in Lauchhammer

Am Freitag, den 27.5., fand anlässlich des 8. MGH-Geburtstages ein Erzählsalon statt. Fünfzehn Gäste (Mitarbeiterinnen, Kooperationspartnerinnen, Landrat, Mitarbeiterin LRA, Stadtverwaltung, Politikvertreterinnen) erzählten ihre Geschichte aus acht Jahren Mehrgenerationenhaus (MGH) Lauchhammer. Weitere 15 Personen hörten zu.

Die Mitglieder des KooperationsAnstiftung e. V. zerbrachen sich im Vorfeld eine Weile den Kopf, ehe sie darauf kamen, wie sie das 8-jährige Bestehen des MGH auf originelle Weise würdigen können: Sie luden die Gäste ein, zu einer Erzählrunde zusammenzukommen – und ich würde diese das erste Mal als Salonnière leiten. [Lesen Sie hier weiter]

Schule und Krieg

Die Geschichte von Käthe Beier

Ich wuchs in Lauchhammer-Süd auf. Meine Familie besaß eine Bäckerei. Ich wurde 1941 eingeschult. Unterricht fand kaum statt, denn es gab keine Lehrer. Die waren entweder In- validen oder im Krieg. Ein Lehrer hatte eine starke Gehbehinderung. Er ging am Stock. Er war böse und unbeliebt, weil er uns Kinder prügelte.
In der vierten Klasse behandelten wir das Deutschlandlied. Wenn ich un- sere Nationalhymne höre, erinnere ich mich an eine Szene im Musikunterricht. Wir sangen: »Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt«. Der Lehrer fragte: »Wer kann gut schreiben?« »Die Käthe«, riefen meine Mitschüler. Ich stieg auf die Trittleiter und schrieb die Worte mit Kreide an die große Tafel.

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Der Gästeführer

Geschichte von Erhard Reiche

Ich führe Gäste zu den Biotürmen in Lauchhammer. Ich mache das, weil ich es für notwendig erachte, mitzuteilen, was in der Vergangenheit passierte – in meinem Leben und in der Betriebsgeschichte. Was unsere Generation und die meiner Eltern leistete, kann man gar nicht genug würdigen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde unsere Industrie kaum zerstört, alle Brikettfabriken und Kraftwerke blieben erhalten. [Lesen Sie hier weiter]

Das Zusammenspiel verschiedener Potenziale

Erzählsalon_Lauchhammer_SüdClub
Foto: Steffen Rasche

Durchgesessene Sofagarnituren, unverputzte Klinkerwände, zerbrochene Skateboards als Wandschmuck – trotz des „Underground“-Ambientes im Keller des Süd-Clubs waren im sechsten Lauchhammeraner Erzählsalon Liebhaber verschiedenster Musikstile willkommen – vom Punkrocker bis zum Bergmannschor-Mitglied. Das Thema lautete „Was wir in Lauchhammer mit Musik machen“. Gekommen waren 13 jüngere und ältere Erzähler: Vertreter von Buntrock e.V., des Süd-Clubs, des Traditionsvereins sowie vier afghanische Geflüchtete aus Lauchhammer mit ihrer Deutschlehrerin. Reihum und kreuz und quer erzählten sie einander Geschichten, die sie mit Musik verbinden.
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