Ein Erzählsalon zum 8-jährigen Bestehen des Mehrgenerationenhauses in Lauchhammer

Ein Bericht von Kerstin Gogolek über den ersten eigenen Erzählsalon in Lauchhammer

Am Freitag, den 27.5., fand anlässlich des 8. MGH-Geburtstages ein Erzählsalon statt. Fünfzehn Gäste (Mitarbeiterinnen, Kooperationspartnerinnen, Landrat, Mitarbeiterin LRA, Stadtverwaltung, Politikvertreterinnen) erzählten ihre Geschichte aus acht Jahren Mehrgenerationenhaus (MGH) Lauchhammer. Weitere 15 Personen hörten zu.

Die Mitglieder des KooperationsAnstiftung e. V. zerbrachen sich im Vorfeld eine Weile den Kopf, ehe sie darauf kamen, wie sie das 8-jährige Bestehen des MGH auf originelle Weise würdigen können: Sie luden die Gäste ein, zu einer Erzählrunde zusammenzukommen – und ich würde diese das erste Mal als Salonnière leiten.
Anstelle eines trockenen Rechenschaftsberichtes kamen die Zuhörer in den Genuss von lebendigen Geschichten über persönliche Erfahrungen mit dem MGH und seinem Team. Dazu wurden die Methoden des Erzählsalons genutzt. Ich stellte vorab einige Themen zur Auswahl, um es den Erzählenden zu erleichtern, ihren inhaltlichen Fokus zu finden. Das Experiment gelang.

Fast zwei Stunden vergingen wie im Flug. Sie waren gefüllt mit abwechslungsreichen, anregenden, informativen und humorvollen Beiträgen. Ich unterstützte die Erzählenden gelegentlich mit Fragen und kleinen Anmerkungen.

Frau Werner, Koordinatorin des MGH, erinnerte an die Anfänge. Damals fragte sie sich, wie sie als Netzwerkerin die Idee des MGH umsetzen könne. Ein großes, ungewohntes Arbeitsfeld lag vor ihr. Es gab keine Vorbilder. Also beschloss sie: „Da müssen wir eben unser eigenes Ding machen.“
Frau von Schroedel-Siemau, Leiterin des Fachbereiches Bildung, Soziales und Bürgerservice der Stadt Lauchhammer, hob hervor, wie wichtig es für die Stadt ist, dass das MGH erhalten bleibt. Stetig erhöhe sich der Mehrwert des Hauses. Was hier geleistet wird, bedürfe hoher Anerkennung. Der Satz „Sie sagen nie Nein“ beruht auf langjährigen persönlichen Erfahrungen mit dem Team des MGH.
Roswitha F. erzählte, wie sie von einem Tag auf den anderen „ins kalte Wasser geschmissen“ wurde, als sie mit ihrer Tätigkeit für die LernAnstiftung – Bildungsanbieter im MGH – begann.

Zeru T. aus Eritrea und Mohammed C. aus Syrien schilderten, wie sie zum Deutschkurs ins MGH kamen. Sie bedankten sich vor allem für die ehrenamtliche Unterstützung bei der Ausstattung ihrer Wohnungen. Für Heiterkeit sorgte die Erzählung von Thomas R. Er erinnerte an eine Auszeichnungsveranstaltung bei der Grünen Woche in Berlin, wo man sich „ein wenig verplauderte“ und am Ende nicht mehr aus der Halle heraus kam! Erst nach langem Klopfen reagierte die Security. So kam es, dass alle beteiligten Lauchhammeraner erst nachts um halb zwei zu Hause waren.

Mit dem Erzählsalon wurde das MGH Lauchhammer seinem Ruf als innovativer und experimenteller Ort gerecht. Eine Mitarbeiterin des Jobcenters schickte im Anschluss eine E-Mail: „Mir hat die Festveranstaltung vom Ablauf und Inhalt sehr, sehr gut gefallen…“ Mehrere Beteiligte bedankten sich ausdrücklich „für den angenehmen Freitagnachmittag“.