Geschichten und Kurioses aus den letzten Jahren des Tagebaus Koschen

Von Christian Benusch

Zu Gast: Karl Heinz Meinert – der letzte Grubenbetriebsleiter aus dem Tagebau Koschen (heutiger Geierswalder See)20161012sl-gw-es-gesch-tagebau-img_0025

Es war bereits 18:45 Uhr, als ich in die Gaststätte kam. Der Saal der Grubenlampe war festlich erleuchtet und eine große Tafel stand in der Mitte. Leider saß bislang nur ein Mann am Tisch, dennoch war ich guten Mutes. Im Laufe der nächsten Minuten füllte sich der Raum und die Plätze am Tisch wurden zusehens weniger – ich freute mich innerlich über das große Interesse.

Pünktlich um 19 Uhr begann ich mit der Eröffnung und der Vorstellung des Themas.
Als Höhepunkte waren Erfahrungsberichte des letzten Grubenbetriebsleiters Karl-Heinz Meinert, Geschichten von Gästen und Lesungen aus dem Brigadebuch von Paul Koark geplant.
In den nächsten 2 Stunden erlebten wir ein Potpourri aus spannenden Geschichten und Erlebnissen aus vergangener Zeit, die sich kurz vor, bzw. direkt in unserem Ort abspielten. Unter anderem hörten wir von den ersten Studien- und Berufsjahren aus dem Leben von Herrn Meinert. Die Erzählung über einen Sprengunfall und der daraus folgenden großen Kameradschaft fesselte mich. Der letzte Bewohner von Skado und dessen Widerstand gegen den Bergbau brachte uns zum Schmunzeln. Taube Gänseiern und riesigen Mooreichen gaben uns Einblicke in eine Landschaft vor den Seen. Eine waghalsige Wette unter Bergleuten ließ mich den Kopf schütteln. Eine Geschichte über die Getreideernte brachte den Abend zum Abschluss.

20161012sl-gw-es-gesch-tagebau-img_0049Alle Zuhörer und Erzähler fanden den Abend gelungen und freuen sich auf ein Wiedersehen zur Weiterführung der Geschichten um unseren heutigen Geierswalder See.
Denn eins war bereits am Anfang allen klar – in 2 Stunden kann man nicht alle Geschehnisse und Geheimnisse erzählen. Und somit freuen wir uns besonders über die Bereitschaft von Herrn Meinert, noch einmal zu uns zu kommen, damit wir im nächsten Jahr weitere Geschichten aus der Grube erfahren. An der Neugier der Zuhörer mangelt es keinesfalls. Der etwas andere Erzählsalon fand diesmal in der Gaststätte zur Grubenlampe statt. Für den gelungenen Abend möchte ich dem Organisator Karl-Heinz Radochla danken.

4 Gedanken zu „Geschichten und Kurioses aus den letzten Jahren des Tagebaus Koschen

  1. Es war sehr informativ, besonders wenn es aus einem anderen Berufsfeld kommt, Erläuterungen waren sehr verständlich. Ich selbst habe die „Grubenzeit“ nur als Kind erlebt.

  2. Mir hat die Erzählung von Herrn Meinert gut gefallen. Er schilderte den Verlauf des Tagebaues Koschen sehr gut.

  3. Das „schwarze Loch“ ist nun nicht nur mit Wasser, sondern mit interessanten Alltagsgeschichten gefüttert.

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