Was ich mit dem Kraftwerk erlebte

1. Preis im Wettbewerb „Die besten Lausitz-Geschichten“ (Kollektivgeschichte)

Helmut Gärtner: In Großenhain saß ich mit meiner Frau beim Arzt, als jemand die Praxis betrat, auf uns zukam und uns begrüßte: »Guten Tag Herr Gärtner, guten Tag Frau Gärtner.« Verwundert erwiderte ich: »Wer bist denn du, kenne ich dich?« »Na freilich. Ich bin’s, der Bernd, Bernd Fuhrmann.« Erst da erkannte ich meinen alten Arbeitskollegen und begriff zum ersten Mal so richtig, wie lange ich nicht mehr im Kraftwerk gewesen war.

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Ein Haus für die Kultur

1. Preis im Wettbewerb „Die besten Lausitz-Geschichten“ (Kollektivgeschichte)

Wolfgang Alkier: Als das Kulturhaus Mitte der 1950er Jahre gebaut wurde, stritten die Plessaer heftig darüber. Wurde es wirklich gebraucht?

Das kleine Fischerdorf Plessa hatte sich mit den Braunkohlefunden um die Jahrhundertwende in unvorstellbarem Maße entwickelt. Es existierten fünf Bäcker, Schlossereien und Handwerksbetriebe. Vereine gründeten sich. Während im Jahr 1900 tausend Menschen hier lebten, zählte Plessa in den Sechzigerjahren dreitausendfünfhundert Einwohner.

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Der Kulturverein

Die Geschichte von Carola Meißner

3. Platz im Wettbewerb „Die besten Lausitz-Geschichten“ (Einzelgeschichte)

Kultur- und Vereinsleben in Plessa sind undenkbar ohne unser Kulturhaus. Zur Rettung des Hauses gründeten wir 2008 den »Kulturverein Plessa«. Neben vielen Aktionen und Veranstaltungen, die wir mit dem Verein auf die Beine stellen, ist der Kreativmarkt ein herausragendes Beispiel unserer Arbeit.

Der Markt entwickelte sich zu einem Selbstläufer, obwohl er aus einer fixen Idee heraus entstand.

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Ein Pferd auf dem Flur: Geschichten aus der Gaststätte

Geschichte von Clemens und Jutta Schumacher

Clemens Schumacher: Meine Frau und ich kamen 1976 aus Berlin ins Kulturhaus. Jutta, die aus Plessa stammt, hatte zufällig das Stellenangebot gelesen. »Arbeit mit Wohnung« hieß es. Das interessierte uns, denn eine Wohnung zu finden war in der DDR nicht einfach. Die versprochene Wohnung befand sich direkt im Kulturhaus. Das schien ideal und so bewarben wir uns bei der HO, um die Gaststätte zu übernehmen.

Jutta Schumacher: Die HO war die Handelsorganisation der DDR. Sie bildete die staatliche Dachorganisation kleiner Lebensmittelläden und Restaurants. Anders als im Konsum gab es in den Läden der HO Waren besserer Qualität. Die kosteten allerdings auch mehr.

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Arbeiten in einer Kathedrale der Industrie

Geschichte von Wolfgang Alkier

Für mich ist das Kraftwerk heute ein wichtiges Industriedenkmal: In der Lehrwerkstatt von Plessa absolvierte ich von 1960 bis 1963 meine Ausbildung zum Elektriker. In dieser Zeit war ich für sechs Monate im Kraftwerk tätig. Wer lange Jahre hier arbeitete, sieht es natürlich mit anderen Augen. Der kennt jede Schraube, erlebte in der einen Ecke dieses und in der anderen Ecke jenes. Den alten Kraftwerkern ist ihr Arbeitsplatz so in lebendiger Erinnerung. [Lesen Sie hier weiter]

Was ist Plessa?

Kollektivgeschichte

Gottfried Heinicke: Was ist Plessa eigentlich? Ursprünglich war Plessa ein Fischer- und Bauerndorf. Dann kam die Kohle. Das Dorf wuchs und Betriebe wurden gebaut. Das Braunkohlenwerk mit der Brikettfabrik und der angeschlossenen Lehrwerkstatt wurde in den Dreißigerjahren zum »nationalsozialistischen Musterbetrieb«. Neben dem 1927 in Betrieb genommenen Braunkohlekraftwerk entstanden die Gärtnerische Produktionsgenossenschaft, der Meliorationsbau und andere Betriebe.

In den letzten Kriegstagen lieferten sich versprengte Wehrmachtstruppen und Soldaten der Roten Armee erbitterte Kämpfe. [Lesen Sie hier weiter]

Erinnerung an Plessa

Die Geschichte von Helmut Gärtner

In Großenhain saß ich mit meiner Frau beim Arzt, als jemand die Praxis betrat, auf uns zu kam und uns begrüßte: „Guten Tag Herr Gärtner, guten Tag Frau Gärtner.“ Verwundert erwiderte ich: „Wer bist denn du, kenne ich dich?“ „Na freilich. Ich bin’s, der Bernd, Bernd Fuhrmann.“ Erst jetzt erkannte ich meinen alten Arbeitskollegen aus Plessa und begriff zum ersten Mal so richtig, dass ich seit 23 Jahren nicht mehr im Kraftwerk gewesen war. Seither hatte ich keinen meiner Kollegen wiedergesehen. [Lesen Sie hier weiter]