Entweder ihr wohnt auf eurer Scholle, oder ihr lebt im Dorf
Die Geschichte von Roland Sängerlaub
In den Achtzigerjahren wohnte und arbeitete ich mit meiner Frau Belinda in Hoyerswerda. Noch heute sind wir hauptberuflich in der Kinder- und Jugend- sowie Familienhilfe tätig. Eine Dienstreise nach Senftenberg führte mich erstmals durch Geierswalde. Ich fuhr durch den Ort und fühlte mich irgendwie wohl. Wie ich später herausfand, wurde Geierswalde 1401 – genau im selben Jahr wie der Ort, in dem ich Kind war – zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Vielleicht spürte ich daher eine gewisse Verbundenheit. Das kleine Dorf mit seinen Vierseithöfen und der alten Kirche blieb mir jedenfalls in Erinnerung.
Mit dem Bauboom in den Neunzigern kam in mir der Wunsch auf, wieder aufs Land zu ziehen. Als ich meiner Frau davon erzählte, zeigte sie mir ganz geradeheraus einen Vogel. Im Grunde genommen hatte sie recht. Wir waren jung, hatten zwei Kinder, fingen beruflich gerade erst an uns zu profilieren und verdienten nicht viel Geld. Es war die Zeit der Wende – die DDR existierte nicht mehr. Eine Umschulung zum BRD-Bürger gab es nicht. Mit den Umbrüchen und daraus resultierenden Problemen blieben wir auf uns allein gestellt. Aber wir hatten Ideen und wollten die neue Freiheit als Chance nutzen. [Lesen Sie hier weiter]