Die Hilfsbereitschaft im Dorf war groß

Die Geschichte von Gerhard Nickus

Bei den meisten Bauern in unserer Gegend reichten die landwirtschaftlichen Erträge kaum zum Leben. Die Böden waren nicht gut. Für sie kam der Bergbau gerade recht – das war ein sicherer und verhältnismäßig guter Verdienst. Die Bergbaugesellschaft ILSE AG hatte die landwirtschaftlichen Flächen um Geierswalde, unter denen Kohle vorkam, bereits 1913 erworben. Doch die Bauern durften sie so lange weiter bewirtschaften, bis die Kohle angeschnitten wurde. Das war 1952. [Lesen Sie hier weiter]

Die Heiden von Sedlitz

Kollektivgeschichte

Monika Blum: Das Dorfleben hat so einiges für sich. Was wir als Kinder erlebten, davon können Stadtmenschen nur träumen.

Silvana During: Kennst du ein Kind, das auf einen Baum klettern kann? Nur ganz wenige, es sei denn, es sind Kinder aus dem Dorf.

Klaus Nasdal: Als Kinder kletterten wir ständig auf die Bäume.

Silvana During: Hoch kamen wir immer. Runter war es schon schwieriger. [Lesen Sie hier weiter]

Mein Leben für den Strom – Von heute auf morgen Betriebsabschnittsleiter

Die Geschichte von Jörg Hertel

Das aufstrebende erste Braunkohlenkombinat der Deutschen Demokratischen Republik, das BKK Lauchhammer, suchte 1961 Erkundungsingenieure. Da mein Vater soeben sein Geologie-Studium abgeschlossen hatte, zogen wir vom Dorf nach Lauchhammer in eine Neubauwohnung.
Nein, warmes Wasser gab es noch nicht in Neustadt I, aber zweieinhalb Zimmer waren damals enorm. Ofenheizung und Deputat-Kohle, kostenlose Kohle. Und fast dichte Fenster. [Lesen Sie hier weiter]

Unsere Geschichte über’n Gartenzaun

Die Geschichte von Norbert Tschirner

Meine Familie und ich leben seit 1972 in Senftenberg, seit 1973 bin ich Pächter eines Kleingartens in Brieske. Die Anmeldung bei unserer Kolonie »Am Margaretengraben« war ganz einfach.

Ein Bekannter hatte mir einen Tipp gegeben: »Geh mal zum Margaretengraben! Mein Freund ist dort Kassierer. Bei dem kannst du dich anmelden.« Das machte ich. »In der dritten Reihe ist noch ein Garten frei«, sagte mir der Kassierer. [Lesen Sie hier weiter]

Was ist Plessa?

Kollektivgeschichte

Gottfried Heinicke: Was ist Plessa eigentlich? Ursprünglich war Plessa ein Fischer- und Bauerndorf. Dann kam die Kohle. Das Dorf wuchs und Betriebe wurden gebaut. Das Braunkohlenwerk mit der Brikettfabrik und der angeschlossenen Lehrwerkstatt wurde in den Dreißigerjahren zum »nationalsozialistischen Musterbetrieb«. Neben dem 1927 in Betrieb genommenen Braunkohlekraftwerk entstanden die Gärtnerische Produktionsgenossenschaft, der Meliorationsbau und andere Betriebe.

In den letzten Kriegstagen lieferten sich versprengte Wehrmachtstruppen und Soldaten der Roten Armee erbitterte Kämpfe. [Lesen Sie hier weiter]

Unser geliebter Ascheplatz

Kollektivgeschichte

Wolfgang Kaiser: Bis 1997 gab es in Sedlitz eine wilde Mülldeponie – unseren geliebten Ascheplatz. Sie befand sich da, wo heute die Lagune ist. Aber keine Angst; alles wurde zurückgebaut und saniert, bevor die Lagune entstand.

Silvana During: Der Ascheplatz war immer der schönste Spielplatz für uns Kinder. Da konnten wir rumtoben und fanden allerlei Interessantes.

Wolfgang Kaiser: Wir brachten alles, was wir loswerden wollten, auf den Ascheplatz. [Lesen Sie hier weiter]

So kam die Kultur wieder nach Marga

Die Geschichte von Margaritta Knobloch

Eine Biografie wie die meine wird es in Zukunft nur noch selten geben. Ich verbrachte mein ganzes Leben in Brieske, bin dort geboren, in den Kindergarten und zur Schule gegangen. Hier lernte ich in der Markscheiderei des Braunkohlenwerkes »Franz Mehring« den Beruf des Bergvermessers. Nach meiner Lehre arbeitete ich in der Haupttechnologie als Vermessungszeichner. Später qualifizierte ich mich in einem zweijährigen Abendstudium zum Teilkonstrukteur und blieb bis zu meinem Ruhestand für dasselbe Unternehmen tätig. [Lesen Sie hier weiter]

Ich komme aus der Kohle

Die Geschichte von Konrad Wilhelm

Mein Geburtsjahr ist das Jahr der Grundsteinlegung der Kokerei: 1951. Mein Geburtsort befindet sich unweit davon. Zum zehnjährigen Jubiläum wollte man uns Kinder dieses Jahrgangs im Fernsehen zeigen. Mit Lehrer Augustin, eine Institution in Lauchhammer, übten wir, die Treppe rauf und runter zu gehen, bis es klappte – ein Minutenbild in der Aktuellen Kamera. Einer von uns fiel dennoch auf die Nase. [Lesen Sie hier weiter]