„Was wir in Plessa aufgebaut haben“

Ein Bericht von Aspasia Krause über den ersten eigenen Erzählsalon in Plessa

Erzaehlsalon in Plessa mit der Salonniere Aspasia KrauseSeit Wochen freute ich mich auf meinen ersten eigenen Erzählsalon in Plessa. Am 22.06.2016 war es endlich soweit.
Doch zunächst: Die Planungsphase für den Erzählsalon begann bei Frau Mertzig – der ehemaligen Bürgermeisterin – und stets mit einer Tasse Kaffee in ihrem Haus in Plessa. Wir sprachen über die Vorbereitung des Salons, über die vergangenen Veranstaltungen mit dem Projekt „Lausitz an einen Tisch“ und über die Bedürfnisse der Einwohner.

Wir stellten fest, dass im letzten Erzählsalon, welcher im Jugendclub veranstaltet wurde, die Problematik aufkam, dass sich die Jugendlichen neue, eigene und bessere Räume wünschen und scheinbar von selbst keinen wirklichen Anstoß finden, diese Wünsche in die Tat umzusetzen. Dabei, so dachten wir, wäre es hilfreich, wenn die ältere Generation der Jüngeren erzählen würde, wie und mit welchen Mitteln und Motivationen sie damals Plessa aufgebaut haben.
Wir fanden den Gedanken reizvoll, dass durch erzählte Geschichten ein Beispiel gegeben wird.
Schließlich einigten wir uns darauf, am 22.06.2016 um 19.00 Uhr im Kulturhaus Plessa einen Erzählsalon zum Thema: „Was wir in Plessa aufgebaut haben“ zu veranstalten.

Da ich selbst lediglich von außen in den Ort Plessa kam – und mich dabei riesig freue, die Erzählsalons in Plessa zukünftig als Salonnière zu begleiten – brauche ich Verbündete im Ort, die die Leute und den Ort besser kennen als ich – zumindest bis jetzt! So half mir Frau Mertzig bei den Einladungen, vermittelte und stand mir mit Rat und Tat zur Seite – hier an dieser Stelle nochmal ein großes DANKE an Frau Mertzig!

Als ich nun an besagtem Tag nochmal Rücksprache halten wollte, ob denn alles mit dem Raum so klappt wie es klappen sollte, sagte mir die zuständige Frau im Amt, dass Sie von nichts wüsste und sicher keiner kommen würde. Mein Herz schlug bis zum Hals! Doch dann erreichte ich Frau Ober vom Kulturhaus, die mich beruhigte und erklärte: „Alles in bester Ordnung – es ist alles vorbereitet.“

Und so war es dann auch – als ich ca. 1 Stunde vor Beginn des Erzählsalons im Kulturhaus in Plessa ankam, war der Raum bereits hergerichtet und mit Getränken und Blumendekoration ausgestattet. Ich stellte noch meine zwei Kerzen – eine für das Erinnern und eine für das Bewahren der Erinnerung in Geschichten – auf den Tisch und dann hieß es: warten auf die Gäste.

Dr. Ralph Richter vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung nahm ebenso teil wie insgesamt 8 Bürgerinnen und Bürger aus Plessa. Leider fehlten in unserer Runde die Jugendlichen, für die das Thema ja auch mit konzipiert war.
Ich habe mich als Salonnière sehr wohl gefühlt und die anfängliche Aufregung wich schnell einem gespannten Interesse. Auch wenn die Geschichten in diesem Erzählsalon an der einen oder anderen Stelle mehr berichtet als erzählt wurden, ergab sich eine nette Runde von Erzählern und ein positives Gefühl bei den Anwesenden.