In Lauchhammer spielt die Musik – ein Erzählsalon bei Buntrock

3. Platz im Wettbewerb „Die besten Lausitz-Geschichten“ (Kollektivgeschichte)

Salonnière: »Was wir in Lauchhammer mit Musik machen« lautet heute das Thema un­seres Erzählsalons im Südclub. Ich weiß nicht, ob der Begriff »Salon« in diese Räume passt?

Henry Schüler: Na klar! Aber »Erzählkeller« ist auch okay.

Salonnière: Dann bleiben wir beim Erzählsalon. Wir haben drei Flüchtlinge aus Afgha­nistan zu Gast in der Runde.

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Schule und Krieg

Die Geschichte von Käthe Beier

Ich wuchs in Lauchhammer-Süd auf. Meine Familie besaß eine Bäckerei. Ich wurde 1941 eingeschult. Unterricht fand kaum statt, denn es gab keine Lehrer. Die waren entweder In- validen oder im Krieg. Ein Lehrer hatte eine starke Gehbehinderung. Er ging am Stock. Er war böse und unbeliebt, weil er uns Kinder prügelte.
In der vierten Klasse behandelten wir das Deutschlandlied. Wenn ich un- sere Nationalhymne höre, erinnere ich mich an eine Szene im Musikunterricht. Wir sangen: »Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt«. Der Lehrer fragte: »Wer kann gut schreiben?« »Die Käthe«, riefen meine Mitschüler. Ich stieg auf die Trittleiter und schrieb die Worte mit Kreide an die große Tafel.

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Der Gästeführer

Geschichte von Erhard Reiche

Ich führe Gäste zu den Biotürmen in Lauchhammer. Ich mache das, weil ich es für notwendig erachte, mitzuteilen, was in der Vergangenheit passierte – in meinem Leben und in der Betriebsgeschichte. Was unsere Generation und die meiner Eltern leistete, kann man gar nicht genug würdigen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde unsere Industrie kaum zerstört, alle Brikettfabriken und Kraftwerke blieben erhalten. [Lesen Sie hier weiter]

Mein Leben für den Strom – Von heute auf morgen Betriebsabschnittsleiter

Die Geschichte von Jörg Hertel

Das aufstrebende erste Braunkohlenkombinat der Deutschen Demokratischen Republik, das BKK Lauchhammer, suchte 1961 Erkundungsingenieure. Da mein Vater soeben sein Geologie-Studium abgeschlossen hatte, zogen wir vom Dorf nach Lauchhammer in eine Neubauwohnung.
Nein, warmes Wasser gab es noch nicht in Neustadt I, aber zweieinhalb Zimmer waren damals enorm. Ofenheizung und Deputat-Kohle, kostenlose Kohle. Und fast dichte Fenster. [Lesen Sie hier weiter]

Ich komme aus der Kohle

Die Geschichte von Konrad Wilhelm

Mein Geburtsjahr ist das Jahr der Grundsteinlegung der Kokerei: 1951. Mein Geburtsort befindet sich unweit davon. Zum zehnjährigen Jubiläum wollte man uns Kinder dieses Jahrgangs im Fernsehen zeigen. Mit Lehrer Augustin, eine Institution in Lauchhammer, übten wir, die Treppe rauf und runter zu gehen, bis es klappte – ein Minutenbild in der Aktuellen Kamera. Einer von uns fiel dennoch auf die Nase. [Lesen Sie hier weiter]

Eigentlich wollte ich von Kohle nichts mehr hören

Die Geschichte von Annette Kurtzke

Die Stadt Lauchhammer war jahrzehntelang von der Braunkohle geprägt – bis der VEB Braunkohlenveredlung Lauchhammer (BVL) geschlossen und fast alle Gebäude und Anlagen abgebaut und zerstört wurden. Auch meine Familie ist eng mit der Kohle verbunden. Meine Eltern arbeiteten beide in der Kokerei des BVL. Bis zu ihrer Trennung 1974 wohnten wir zusammen in Hohenleipisch. Danach zog meine Mutter mit meinen zwei älteren Schwestern, meinem Bruder und mir nach Lauchhammer um. [Lesen Sie hier weiter]